Sonntag, 5. August 2007

Jakobsweg 1 (3.7.05 - 3.8.05)


Der Jakobsweg erstreckt sich wie ein Netz durch Europa. In St. Jean Pied de Port bündelt er zu einem Hauptweg welcher von da an bis ans Meer führt, vorbei an der goldenen Stadt Santiago de Compostela.

Unsere Reise begann mit einer 23 stündigen Zugfahrt von Wien nach Paris, Paris nach Bayonne und von Bayonne nach St, Jean.



St. Jean ist der Perfekte Ausgangspunkt für so eine wahnsinns Reise. Diese alte, noch französische, kleine Stadt, versetzt einen sofort in die damalige Zeit...

Unsere erste Herberge, von einer schrulligen alten Frau betrieben, welche sich als knallharte Abzockerin entpuppte.


...und dann, am nächsten Morgen, begann es...

Unsere erste Etappe: der Aufstieg auf die Pyrenäen.

All diese Sachen wurden von Pilgern zurück gelassen. Man könnte sagen eine Art Opfer für den sicheren Aufstieg.


Der erste Brunnen. Jan, ein junger Tscheche, war sehr optimistisch was sein Schuhwerk anging...

Neben diesen Baumriesen wirkten wir wie Insekten.

...diese alten Eichen haben sicher schon einiges miterlebt.

Das erste Ziel, nach einem 26 km Marsch über die Pyrenäen.
Ein Dorf aus Altertum. Selbst unsere Herberge war ein altes Kirchengemäuer.

die erste Konfrontation mit dem Lärm der Nacht (Geschnarche, und zwar aus einigen Kehlen).


Blasencheck und Fußabkühlung an einem Fluss in Larrasoana (28 km am 2. Tag)


unser Quartier in Larrasoana, eine Garage mit Sanitärcontainer.

Die nächste Tagesetappe führte uns durch Pamplona, genau an dem Tag, an dem das heilige Fest "San Fermin" gefeiert wurde. Eine "Legende" unter den jährlichen Festbesuchern, 35 Jahre besuchte sie schon dieses Schauspiel, lud uns zu einem Bier ein.

Wer noch nie diesem Fest beigewohnt hat, kann sich kaum vorstellen wie es dort zugeht. Es dauert von 6 Juli - 14 Juli, 24 h am Tag. Die alkohol Leichen liegen und schlafen mitten in der Besuchermenge, damit sie am nächsten Morgen den grausamen Stierlauf beiwohnen können, welcher in diesen Tagen um 8 Uhr stattfindet. Ein Gemetzel welches mir Gott sei Dank erspart blieb.

Wer nichts rotes an hatte, wurde kurzerhand mit Sangria überschüttet.
Die Gassen waren ähnlich gefüllt wie beim Karneval in Rio.

Als wir dann Pamplona hinter uns ließen, quartierten wir uns in der nächsten Ortschaft ein - Cizur Menor.
Eine alte Kirche diente uns als Herberge.


Hier wurden den Pilgern einfach Matratzen auf den Boden gelegt und man schlief zwischen Altar und Beichtstuhl...ein Erlebnis anderer Art, wenn man unter dem romanischen Gewölbe einer Kirche schläft.

Pilgerdenkmal auf dem Alto del Perdon.
Puente la Reina (die Brücke der Königin)



Cirauqui war der Ort an dem wir uns von den Anstrengungen des Tages erholten. Zusammen mit Brad (London) und einer Französin deren Namen ich leider nicht mehr weiß, verbrachten wir einen wundervollen Abend in einem wahnsinns Dorf mit netter Herberge.
Bodegas Irache ist ein Brunnen in der Nähe von Estella. Aus ihm kann man Wasser oder Wein trinken, natürlich in geregeltem Maße.

Als wir dann am Abend in der Herberge von Villamayour de Monjardin ankamen, war Brad ziemlich erschöpft. Er bekam Fieber und musste einen Tag Rast einlegen. Das war das letzte Mal für längere Zeit, dass wir ihn sahen.


Da mein Knie langsam rebellierte war ich froh in Viana anzukommen und den Tag ausklingen zu lassen.

Viana ist eine nette Stadt in der wir am Abend in einer typischen, spanischen Bar zusammen mit Frank (Tirol) und anderen aßen. Diese schwarzen Flecken kommen von Zigaretten welche am Tischrand ausgedrückt und danach zu Boden geworfen werden - das ist aber normal wie wir uns sagen ließen.

Der Platz, in einem 3er Stockbett ist oft gering, so teilt man sein Bett oft mit seinem Rucksack. Irgendwie steckt darin jedoch Gemühtlichkeit. Man lernt auf alle Fälle mit wenig aus zu kommen.

Diese Bachsituation gibt etwas von Spaniens Wasserreserven wieder.

Samstag, 4. August 2007



Sascha beim Kopfkühlen, bei einer Temperatur von ca. 40 Grad in der Sonne auch verständlich.

...und auch beim Kopf kühl halten versucht man es mit allen Mitteln...

Oft ist so ein Rinnsal das einzige Wasservorkommen außerhalb eines Brunnens...